Pressemitteilung zum SWM-Beitrag in der Volksstimme (10.03.22)

Magdeburg, 10.03.2022

Heute hat sich Thomas Pietsch, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Magdeburg (SWM), in der Volksstimme zur Zukunft der Energieversorgung in Magdeburg geäußert. Er hat bekanntgegeben, dass die Nutzung von Erdgas zu Heizzwecken hier in Magdeburg ein schnelleres Ende finden soll, als bisher geplant. Diesen Schritt begründet er mit der veränderten Sicherheitslage in Europa. Wir begrüßen den Schritt grundsätzlich, aber bedauern, dass es für die SWM erst Putins Angriffskriegs auf die Ukraine bedurfte, um diesen Schritt zu gehen. Und, dass der jetzt angekündigte vorgezogene Erdgas Ausstieg ausdrücklich nicht zuallererst aus Klimaschutzgründen, sondern vielmehr aus geostrategischen Sicherheitsgründen geschieht.

Wir wollen klarstellen, dass der drohende Klimakollaps ein noch weitaus gravierenderes Sicherheitsrisiko auch für uns hier in der Deutschland darstellt. Verschärft sich die Klimakrise weiter, wird es auch hier in Europa zu Kriegen um Ressourcen und zu einer Flüchtlingswelle ungesehen Ausmaßes kommen. Klimagerechtigkeit und Wahrung der Sicherheit in Europa sind untrennbar miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig.

Außerdem kündigte Herr Pietsch an, die SWM würden als Alternative über eine weitere Nutzung der Braunkohle nachdenken. Das verkennt die Realität in der wir uns befinden. Wenn Deutschland seine Verpflichtung im Pariser Abkommen von 2015 einhalten will, darf nach 2030 in Deutschland keine Kohle mehr verbrannt werden. Das bestätigte die internationale Energiebehörde erst letztes Jahr in einem Bericht. Stattdessen ist ein massiver und sofortiger Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich.

Im Bereich der Wärmeversorgung sind Erneuerbare die einzige Alternative zu Erdgasimporten. Erneuerbare Energien sind somit die einzige Möglichkeit, sowohl aus Klimaschutz- als auch aus geopolitischer Sicht, Sicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Braunkohle stellt hingegen aufgrund der zerstörerischen Auswirkungen auf unser Klima, aber auch aufgrund der immer weiter steigenden CO2-Preise in Deutschland keine Alternative dar.

Wir bedauern, dass die SWM dies immer noch nicht erkannt zu haben scheinen. Und, dass die Geschäftsführung der SWM immer noch nicht begriffen hat, dass der Ausbau der Erneuerbaren alternativlos ist, wollen wir unsere Sicherheit in Deutschland bewahren. Denn sie sind der einzige Weg, wie wir sowohl unabhängig von Energieimporten aus Autokratien wie Russland werden, als auch die Klimakrise auf ein Maß beschränken können, die den Fortbestand unserer Zivilisation ermöglicht.


Wir von Extinction Rebellion Magdeburg fordern, dass die Stadtwerke Magdeburg so schnell wie möglich und deutlich vor 2035 auf 100% erneuerbare Energien umsteigen. Wir würden uns gemeinsam mit dem Klimabündnis Magdeburg über ein Treffen mit den SWM freuen, um unsere unterschiedlichen Auffassungen von einer sicheren Zukunft und klimaverträglichen Lösungswegen einmal ausführlich diskutieren zu können.

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