Klimabündnis Magdeburg zur bevorstehenden Stadtratssitzung am 14.11.2024 zum Thema MVB
Magdeburg, 11.11.2024
Der im Raum stehenden Überprüfung der MVB durch eine externe Beraterfirma mit dem Ziel Einsparpotenzial festzustellen, steht das Klimabündnis Magdeburg kritisch gegenüber.
Die MVB leistet täglich und rund um die Uhr den Service, in Magdeburg rasch und sicher mobil zu sein. Er ist für viele Menschen Voraussetzung, die alltäglichen Wege zu erledigen.
Dabei hat sich in den letzten Jahren eine Reihe von Investitionen angestaut. Dies macht sich im täglichen Geschäft der MVB bemerkbar. So waren wegen überdurchschnittlich hoher Kilometerleistung, dem zum Teil hohen Alter der Bahnen und Lieferengpässen bei der Ersatzteilbeschaffung, im September 15 Straßenbahnen wegen vorgeschriebener Inspektionen außer Betrieb (Stand September 2024) (Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/09/13/fahrtausfaelle-was-die-mvb-dagegen-tut-und-was-dahinter-steckt/).
Vor allem die Investitionen in die Infrastruktur der MVB fordern in den nächsten Jahren eine Steigerung der Ausgaben für die Stadt Magdeburg. So war es in der Beschlussvorlage während der Beratung des Finanzausschusses (16.10.24) zu lesen.
Die Investitionen, die die MVB tätigt, gehen dabei zum größeren Teil auf vorherige Beschlüsse des Stadtrates zurück. So war es während der Beratung des Finanzausschusses zu vernehmen.
Wie kann es sein, dass der Stadtrat einerseits Beschlüsse zur Modernisierung der MVB fasst, die dann einige Zeit später nicht mehr finanzierbar sein sollen? Dabei sind die Investitionen kein Luxus. So sind nach Information des Betriebsrates allein acht Straßenbahnen in den 1980er gebaut.
Die aufgeschobenen und jetzt überfälligen Investitionen zeigen nur, wie die MVB in den letzten Jahren verhältnismäßig kostengünstig durch Reparaturen und sorgsame Instandhaltung mit dem alten Bestand die steigenden Ansprüche an den ÖPNV gerecht zu werden versuchte.
Jetzt Geld in die Hand zu nehmen, ist bei der angespannten Haushaltslage nicht leicht.
Dies jetzt aber NICHT zu tun, heißt, es in die Zukunft zu verschieben. Dass es dadurch nicht günstiger, sondern im Gegenteil noch teurer wird, alte Fahrzeuge zu ersetzen oder neue Linien zu etablieren, zeigt das Versäumnis der letzten Jahre.
Darüber hinaus kann nicht zufrieden stellend sein, dass nicht zunächst die MVB selbst befragt werden soll, welche Vorschläge aus dem Unternehmen kommen. Warum wird ein externes Beratergremium bemüht (nach Angaben im Finanzausschuss ca. 60.000€), ohne vorher die eigenen Kapazitäten zur Entwicklung von Verbesserungspotenzial zu ergründen? Die MVB als attraktiven Arbeitgeber zu erhalten und zu stärken, muss bei allseits spürbarem Fachkräftemangel im ureigenen Interesse der MVB selbst liegen.
Das Klimabündnis fordert die Stadtratsmitglieder auf, am 14.11.2024 gegen die Beschlussvorlage zu stimmen und sich im Sinne der Menschen in Magdeburg einzusetzen:
- für einen MVB als attraktiven Arbeitgeber ohne Personalkürzungen bei der Belegschaft. Ohne Fahrer*innen kommt kein Bus oder Bahn auf die Straße oder Schiene.
- für einen ausfallsicheren und modernen Fuhrpark. Magdeburg braucht sichere und zuverlässige Mobilität für Jung und Alt.
- für gute Verbindungen in jeden Stadtteil. Der bisherige Ausbau der Linien und Sanierung der Gleisanlagen kann nicht als endgültig betrachtet werden. Es fehlen weiterhin Straßenbahnanbindung, z.B. nach Ottersleben.
Ein klimaneutrales Magdeburg 2035, wie es der Stadtrat bereits 2019 beschlossen hat, ist ein ehrgeiziges Ziel. Hat man den politischen Mut und den Willen dies ehrlich anzugehen, ist ein starker und leistungsfähiger MVB Teil der Lösung einer klimafreundlichen Mobilität für Magdeburg.
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